Wir hören ununterbrochen, Zuhören müssen wir erst lernen. Medien können Kinder dabei unterstützen. Das Medienzentrum hat dies in den vergangenen Wochen mit verschiedenen Kitas im Hochsauerlandkreis ausprobiert. Das sind ihre erprobten Ideen:
So hören sich unsere Gefühle an
Mit der App „Audio Adventure“ können Kinder eigene und vorhandene Geräusche zusammenstellen und übereinanderlegen. So können sie kinderleicht eigene Audios nach ihren Vorstellungen produzieren.
Mithilfe des „Farbenmonsters“, einem Bilderbuch über Gefühle, haben einige Vorschulkinder ihre Gefühle in Geräusche übersetzt: Welche Töne hören sich für uns fröhlich an? Welche Töne machen uns Angst? Und wie klingen wir, wenn wir traurig sind? Entstanden ist dabei eine kleine Playlist, die auch die Zuhörenden emotional mitnimmt. (Das Angst-Audio sorgt für Gänsehaut!)
Die Idee lässt sich natürlich auch auf andere Themen übertragen:
- Wie hört sich der Sommer an?
- Und wie das Lieblingsbilderbuch?
- Wie klingt ein Frechdachs?
- Und welche Geräusche gehören zu einem Obstsalat?
Musik tut uns gut
Musik kann ganz schön gruselig sein (siehe oben). Aber Musik kann auch richtig guttun. Darauf haben sich einige Vorschulkinder eingelassen und ganz bewusst zwei Liedern gelauscht.
- Entspannung: Bei einem Lied aus einer Meditations-Playlist wurde die Gruppe ganz still und ruhig. Einige Augen gingen zu.
- Freude: Ein Tanz-Lied ließ dann niemanden mehr stillstehen. Es wurde gehüpft, getanzt und gesungen.
Mit der App „Audio Adventure“ können auch eigene Lieder aufgenommen und mit fröhlichen oder entspannenden Geräuschen gemischt werden. Und da Singen auch gut tut, kann das Kindermikrofon genau dafür genutzt werden.
Mit den Ohren auf Schatzsuche gehen
„Hört genau hin, um den nächsten Hinweis zu finden.“, tönt es, zusammen mit einem Rauschen, aus dem Lautsprecher. Ist das ein Wasserfall? Nein, die Klospülung! Also ab ins Badezimmer.
So, oder so ähnlich, klangen die Aufgaben, die vor allem viele Vorschulkinder bei ihrer Abschlussaktion lösen mussten. Auch Nummern für Zahlenschlösser oder beschriebene Gegenstände mussten auf diese Weise gefunden werden.
Umgesetzt wurden diese Schatzsuchen mit dem sprechenden Stift „Tellimero“, den Aufnahmebuttons „Big Points“, einem Kindermikrofon und/oder der App „Ipi Sound“.
Die Idee lässt sich natürlich auch als kleine Suchaufgaben im Kita-Alltag von den Kindern selbst umsetzten:
- Mit dem Mikrofon könnte ein Kind zum Beispiel seinen Weg zum Zielort beschreiben und ein anderes Kind so zum Schatz leiten.
- Oder eine halbe Gruppe an Kinder zieht gemeinsam mit der App „Ipi Sound“ los und nimmt Geräusche in der Kita auf. Die andre Hälfte versucht anschließend die Geräusche zu erraten. (Dann wird getauscht.)
Kunstwerke erklären
Der sprechende Stift „Tellimero“ eignet sich hervorragend, um kleinen Künstler:innen zu Wort kommen zu lassen und ihre Werke zu erklären. So werden die Kinder zum Sprechen angeregt, andere können das Gemalte besser erkennen und erfahren gleichzeitig, welche Themen das Kind gerade beschäftigt.
Einige Kinder haben sich so selbst gemalt und vorgestellt. Andere haben so erklärt, was sie an ihren Lieblingsfiguren aus Film und Fernsehen besonders toll finden.
Wer nicht für jedes gemalte Bild einen Sticker verwenden will, kann einen Sticker und das Bild am Garderobenplatz des Kindes anbringen. Eine Klammer mit Namen und Sticker versehen, mit dem das Kunstwerk dann aufgehängt wird, ist ebenfals eine gute Idee. Denn die Sticker können beliebig oft überspielt werden.
Unsere Plakate und Essenspläne sprechen
Eltern und andere Kinder können mit dem interaktiver Lerntrainer, einer besprechbaren Tafel mit kleinen Bildtaschen, auf dem Laufenden gehalten werden. So hat eine Vorschulgruppe sich und seine Aktionen mit Bildern und Tonaufnahmen im Flur präsentiert. Die Kinder haben ihren Eltern dabei immer wieder stolz gezeigt, welche Knöpfe sie drücken müssen, um ihre Stimme zu hören.
Wissensposter im Gruppenraum oder der wöchentlich wechselnde Essensplan wurde von einigen Kindern mit dem Tellimero-Stift zum Sprechen gebracht.
Hörmemory
Mittels Bildkarten und Tellimero-Stickern musste bei diesem besonderen Memory-Spiel genau hingehört werden, um ein Bild-Audio-Paar zu finden. (Dank der bereits bespielten Sticker musste dafür niemand einen krähenden Hahn finden und aufnehmen.)
Noch mehr Infos über Zuhörbildung und praktische Tipps für den Kita-Alltag gibt es in der Broschüre „Ohrenspitzer“.
Noch mehr Medienbildungs-Ideen für die Kitas im HSK sind auf unserer Seite “Medienbildung trifft Kita” gebündelt.
Die hier vorgestellten Apps und Geräte können sich Kitas im Hochsauerlandkreis kostenlos beim Medienzentrum ausleihen.


